Selbst Arbeitgeberpräsident Hundt hat sich von Westerwelles aktuellen Äußerungen über unsere Arbeitnehmervertretungen eindeutig distanziert! Westerwelle – in vergangenen Wahlkämpfen noch mit seinem Spaßmobil auf Stimmenfang – hat im aktuellen Wahlkampf die Gewerkschaften als "die wahre Plage in Deutschland" bezeichnet. Konkret kündigte der FDP-Vorsitzende an, bei einer künftigen Regierungsbeteiligung wollten die Liberalen das Tarifvertragsrecht und die Mitbestimmung einschränken. Selbst Massenproteste hiergegen müßten im Interesse einer Gesundung Deutschlands in Kauf genommen werden. Selbst der Arbeitgeberpräsident verweist auf die Unsinnigkeit von Westerwelles Vorstoß. Die Tarifparteien würden, so Hundt, zunehmend flexible Tarifverträge vereinbaren, um den Notwendigkeiten in der deutschen Wirtschaft Rechnung zu tragen. Liebe Eitorfer Arbeitnehmerschaft: Ihr kennt die rauen Realitäten in unserer Wirtschaft. Auch die Gewerkschaften verschließen sich seit Jahren nicht notwendiger Flexibilität, um die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe und Arbeitsplätze zu sichern. Am kommenden Sonntag ist Wahltag. Wenn Herr Westerwelle als Spitzenfunktionär derartige Aussagen ungestraft machen kann, sind weit über 100 Jahre Kampf für Arbeitnehmerrechte und eine stets in Deutschland als vorbildlich gerühmte Mitbestimmung der Arbeitnehmer ein soziales Auslaufmodell. Es regiere dann allein die Unternehmensbilanz und Rendite.