In der nächsten Ratssitzung entscheidet der Rat über die Entwicklung des Schulgassenareals. Die SPD-Fraktion möchte vor dieser Sitzung noch einmal ihre Position öffentlich darlegen.
Zur Diskussion steht die Umsetzung des bisherigen Rahmenplans, der einstimmig beschlossen wurde. Dieser sieht ein großflächiges Einzelhandelsprojekt vor, in dessen Planung auch der Neubau eines Park & Ride Parkdecks vorgesehen ist. Die SPD-Fraktion möchte, dass diese Pläne zügig angegangen und im Anschluss an den Umzug von Feuerwehr und Baubetriebshof Ende 2018 / Anfang 2019 nahtlos umgesetzt werden. Für die Gemeinde Eitorf bietet sich die gute Möglichkeit, durch einen Investor diese wichtige Fläche im Innenort attraktiv zu entwickeln.
Folgende Gründe sind für die SPD-Fraktion ausschlaggebend: Eine große Einzelhandelsansiedlung bedeutet die Schaffung von 60 bis 80 Arbeitsplätzen in Eitorf. Die jüngsten Abwanderungen von Gewerbe und damit der Verlust von Arbeitsplätzen haben die Gemeinde geschwächt. Die Entscheidung jetzt bietet die Chance, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Die Kosten für den Neubau eines Parkdecks mit 220 Parkplätzen würde der Investor tragen und nicht die Gemeinde Eitorf. Das ist umso wichtiger, weil die Gemeinde mit dem Umzug der Feuerwehr und des Baubetriebshofs ohnehin vor einer finanziellen Herausforderung steht. Die Sanierung der jetzigen Parkflächen ist eine Aufgabe, die spätestens in drei Jahren auf die Gemeinde zukäme. Durch einen Investor im Schulgassenareal entstünden den Eitorferinnen und Eitorfern keine zusätzlichen Kosten.
Die SPD-Fraktion ist außerdem überzeugt, dass durch den erhöhten Durchgangsverkehr auch der Einzelhandel in Eitorf profitieren kann. Viele Einzelhändler erkennen, dass es sich weniger um Konkurrenz handelt, sondern eher um eine Chance, auch Konsumenten zu erreichen, die ansonsten auswärts einkaufen. Den Befürchtungen um den vermehrten Verkehr im Innenort wird von Beginn an Rechnung getragen. Die Planungen für die Bahnunterführung an der Brückenstraße und der neu hinzukommende abfließende Verkehr im Schulgassenareal würden den Verkehrsfluss erheblich verbessern. Die Investoren haben bereits signalisiert, der Gemeinde entgegenzukommen, beispielsweise durch die Finanzierung eines Kreisverkehrs.
Bezüglich der Gestaltung ist das letzte Wort noch nicht gefallen. Es ist möglich den (Backstein-) Charakter der jetzigen Gebäude zu erhalten. Die SPD-Fraktion hat mehrfach auf diese Möglichkeit der Einflussnahme hingewiesen, damit dieses Projekt auch im Einklang mit „Sprung an die Sieg“ realisiert werden kann. Dafür wird sich die SPD einsetzen. Die Kooperationsbereitschaft der Planer wurde in der öffentlichen Sitzung des Planungsausschusses mehrfach geäußert. Auch die Bezirksregierung bewertet es positiv, dass es einen Investor für diesen Bereich gibt und die Planungen im Einklang mit dem integrierten Handlungskonzept stehen. Das führt eben auch dazu, dass die Gemeinde mit den geplanten Projekten auch mehr Fördermittel bekommen könnte. Es ist jedenfalls wahrscheinlicher mehr Fördermittel mit Investor zu erhalten als ohne. Behauptungen oder Wunschdenken anderer Fraktionen, dass in kurzer Zeit weitere Investoren dazukommen, sind realitätsfremd. Seit vier Jahren gibt es keine weiteren Investoren oder Bewerber, die bereit sind ähnlich große Investitionen in Eitorf zu tätigen. Der Neubau eines Rathauses mit Fördermitteln in diesem Bereich, dies hat das Planungsbüro ebenfalls öffentlich geäußert, ist höchst unwahrscheinlich. Deshalb sollte die Chance nun genutzt werden.
Abschließend die SPD-Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu: „Wir werden uns als SPD-Fraktion am Montag einstimmig für dieses Projekt aussprechen. Wir sind überzeugt, dass die Argumente, dieses Projekt als Chance für Eitorf zu sehen, überwiegen. Es wäre ein positives Signal, wenn wir das Projekt mehrheitlich, im Idealfall einstimmig, beschließen würden.“
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