Schulsozialarbeit droht in einigen Kommunen im Rhein Sieg Kreis das Aus 

Bernd Thienel

Die SchulsozialarbeiterInnen leisten in vielen Kommunen des Rhein Sieg Kreises einen großen Beitrag zu gutem Schulklima. Hierzu zählt seit mehr als acht Jahren auch Eitorf. Die Gemeinde Eitorf hat 3,2 Stellen. Lange Zeit haben Städte wie Troisdorf Schulsozialarbeiterstellen eingeführt, aber aus dem eigenen kommunalen Haushalt finanziert, was sie in Zukunft aber über die Fördermittel finanzieren wollen. Und weitere Kommunen haben sich für die erstmalige Einführung von Schulsozialarbeit entschieden. Damit ändert sich der Verteilungsschlüssel der Fördermittel, u.a sehr zu Lasten der Gemeinde Eitorf. Dies würde Eitorf massiv im Vergleich zu anderen Kommunen treffen. Damit könnten die 3,2 Stellen auf 1,2 Stellen reduziert werden, was die SPD Fraktion vehement ablehnt. Denn die Reduzierung dieser Stellen könnte dazu führen, dass die gute Arbeit einiger SchulsozialarbeiterInnen in Eitorf  zum Jahresende gekündigt wird. Eine Entscheidung des Kreises steht aus, denn der verteilt die Stellen für die Kommunen und damit die Fördermittel.

Sara Zorlu
Sara Zorlu

Hierzu äußert sich Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu: „Es wäre fatal, wenn den Schülern die sozialpädagogischen Fachkräfte als verlässlicher Ansprechpartner in der Schule fehlen würden. Das Mindeste ist, dass wenigstens die geplanten Stellen für 2021 Bestand haben und nicht überraschend dieses Jahr gekündigt werden. Es spielt der schwarz-gelben Landesregierung in die Karten, die abschließende Frage der Finanzierung von Schulsozialarbeit in das Wahljahr 2022 zu legen. Wir brauchen aber jetzt vor Ort eine verbindliche Antwort und nicht in zwei Jahren. Das Fachpersonal braucht endlich Planungssicherheit mit unbefristeten Arbeitsverträgen. Die Kommunen dürfen nicht weiter allein gelassen werden.” Zudem kann keine Lehrkraft die Arbeit auffangen, die durch die SchulsozialarbeiterInnen aktuell geleistet wird.

Aus vielen Gesprächen weiß die SPD-Fraktion, dass die Arbeitsstellen seit Jahren von Unsicherheit geprägt sind, dies ist für das Fachpersonal, welches schon schwierig zu bekommen ist, belastend. Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese Arbeit immer wieder begründet werden muss. In Eitorf profitieren die Schülerinnen und Schüler von diesem Netzwerk und haben damit AnsprechpartnerInnen. In den Schulen sind die SchulsozialarbeiterInnen ein fester und wichtiger Bestandteil, der nicht mehr weggedacht werden kann.

In der Vergangenheit waren die Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Bildung und Teilhabe“, mit denen diese Stellen ursprünglich finanziert wurden, ausgeschöpft. Das Land NRW ist dann in Folge eingesprungen und übernimmt 60% der Finanzierung. Die SPD-Fraktion Eitorf kritisiert schon lange, dass die Finanzierung auf wackeligen Füßen steht. Die unsicheren Arbeitsplätze werden teilweise jahrelang immer wieder verlängert.

Bernd Thienel
Bernd Thienel

Hierzu stellt stellv. Fraktionsvorsitzender Bernd Thienel kritisch fest: “Wir können es uns nicht leisten Fachpersonal zu verlieren. Die Corona-Krise hat noch mal besonders gezeigt, dass Jugendliche vertraute Ansprechpersonen brauchen. Im Zweifel muss die Gemeinde diese Aufgabe übernehmen. Ich sehe das nicht als freiwillige Aufgabe, es ist eine Pflichtaufgabe und ein gesellschaftlicher Auftrag, den wir leisten müssen; und nicht immer wieder in Frage stellen.”

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