Globus Nachfolge/Markt- und Standortanalyse für die Gemeinde Eitorf

Spätestens seit der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses am vergangenen Montag muß auch dem letzten Zuhörer, der die bisherigen Aussagen und die teilweise heftig emotional geführten Diskussionen der vergangenen Monate verfolgt hat, eines klar sein:

Es besteht kein Zweifel mehr daran, wie wichtig es war, dass SPD und Ratsmehrheit über alle Anfeindungen hinweg an der Beauftragung eines Gutachtens für den Standort Eitorf festgehalten haben! Eindeutige Aussagen des Gutachters, der im Ausschuß Rede und Antwort stand, besagen, dass einerseits für einen weiterer Lebensmittelmarkt als Teil eines neuen Fachmarktzentrums im Gewerbegebiet Im Auel kein Käuferpotential in Eitorf besteht und einer innerörtlichen Versorgung durch Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes am alten Globus-Standort der Vorzug zu geben sei. Andererseits weist der Gutachter auf Defizite in der bisherigen Versorgung
Eitorfs außerhalb des Lebensmittelbereiches hin, die durchaus im Gewerbegebiet Im Auel ausgeglichen werden könnten. SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler und SPD-Vizebürgermeister Helmut Bösking: "Unser SPD-Bürgermeisterkandidat im vergangenen Kommunalwahlkampf Hans-Friedrich Jüdes hatte bereits im Zusammenhang mit der leerstehenden Halle von Vorländer und der aus planerischen Gründen erfolgten Ablehnung gegenüber der Fa. Botex, diese Halle beziehen zu können, auf die Widersinnigkeit der Situation im Gewerbegebiet Im Auel hingewiesen, der sich der Gemeinderat unbedingt annehmen muß. Das vorgestellte Standortgutachten gibt uns hierzu zahlreiche qualifizierte Aussagen, was bei der Neubeplanung des Gebietes Im Auel hierbei zu beachten ist. Wir werden selbstverständlich die weitere Entwicklung ebenfalls nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile einleiten. Wir werden uns jedoch weder von einzelnen interessierten Kreisen noch von einer ausschließlich auf billige Gefälligkeitspolitik setzenden Grünen-Fraktion die weitere Entwicklung Eitorfs versperren lassen."

Ebenso zur Sprache kam im Ausschuß eine Äußerung aus dem Hause des Globus-Eigentümers Dr. Ebert, dass durch die Erstellung des Gutachtens keine Verzögerung in den Planungen um die Ansiedlung des Rewe/Petz Marktes im ehemaligen Globus-Gebäude entstanden ist. Der Petz Markt soll nunmehr im Herbst eröffnen. Auch hier ist von wenigen Interessierten und der rein an Unruhe gegenüber den übrigen Ratsfraktionen durch ihre Manöver interessierten Grünen Fraktion bislang ein anderer Eindruck der Bevölkerung vermittelt worden.

Unerhört ist, wie unser Bürgermeister Dr. Storch bislang in dieser Sache agierte. Jedem Mangager eines mittelständischen Unternehmens räumt man die berühmten ersten 100 Tage ein. Diese hat unser Bürgermeister längst hinter sich gelassen. Gleichwohl unterläuft ihm ein handwerklicher Fehler nach dem anderen. Noch vor wenigen Monaten hatte Bürgermeister Storch in öffentlicher Ratssitzung mit einer ebenso öffentlichen Entschuldigung wieder einmal die Flucht nach Vorne angetreten, als er eingestand, zu Gesprächen mit dem Fachmarktinvestor HBB in das Kölner Interconti-Hotel nicht Vertreter aller Fraktionen eingeladen zu haben, einen Fehler, den er nicht wiederholen würde. Nun stellte sich in der Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses Anfang dieser Woche heraus, dass Bürgermeister Dr. Storch zu einem Vorgespräch mit Vertretern von Rewe/Petz-Markt ausschließlich den Vorsitzenden der CDU-Fraktion Michael Diwo beigezogen hatte, ohne die Vorsitzenden der übrigen Fraktionen ebenfalls einzuladen oder parallel hierzu zu informieren. "Es handelt sich hierbei um einen eindeutigen Wortbruch und ein Stück verspieltes Vertrauen.": so SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler.