Die Jusos im Rhein-Sieg-Kreis begrüßen die Kehrtwende des Kölner Regierungspräsidenten Lindlar, der den Rhein-Sieg-Kreis durch eine Verfügung dazu aufforderte, eine neue Kreisgesamtschule zum 1.8.2011 einzurichten und sind erfreut zu sehen, dass eine jahrelang vergeblich vorgetragene Juso-Forderung nun überraschend umgesetzt wird.
Überraschend deswegen, weil alle Bemühungen, Initiativen und Forderungen bezüglich einer Gesamtschule zuvor systematisch bekämpft wurden. Oftmals sind Bemühungen in diese Richtungen an vorgeschobenen Formalitäten gescheitert, obwohl der Bedarf und der Elternwille eindeutig waren und nach wie vor bestehen. Dass ein Bedarf nun doch plötzlich auch offiziell unstreitig ist, verwundert und erfreut die Jusos zugleich.
Dennoch sehen die Jusos nicht die Möglichkeit, dass mit der Einrichtung einer neuen Kreisgesamtschule dem Elternwillen im gesamten Kreisgebiet endlich entsprochen werden kann. Der Bedarf liegt weit höher, als dass ihn eine neue Kreisgesamtschule allein decken könnte. Diesen Bedarf sehen die Jusos im Bereich der oberen Sieg, des Siebengebirges, des Ballungsraums Siegburg/Troisdorf und im Bereich der linksrheinischen Kommunen.
Die Jusos fordern, dass nun alle Beteiligten schnell zueinanderfinden, sodass an der neuen Kreisgesamtschule schon bald Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen können. Die neuen politischen Verhältnisse im Land werden diesen Prozess sicherlich beschleunigen, genauso wie die neue SPD-Regierungspräsidentin in Köln.
Weiterhin fordern die Jusos, dass die neue Kreisgesamtschule im Ganztagsbetrieb ihre Arbeit aufnimmt. ?Anscheinend hält nun auch der CDU-Landrat Kühn den Ganztagsbetrieb für ?selbstverständlich?. Das verwundert uns, weil bis vor kurzem die abgewählte schwarz-gelbe Landesregierung Bemühungen dieser Art kategorisch bekämpft hat. Herr Kühn scheint Herrn Rüttgers, Frau Sommer und Herrn Lindlar nicht zu kennen. Es ist aber begrüßenswert, dass ideologische Zwänge durch einen öffentlichen Dialog fallen, erschreckend allerdings, wenn dies nur durch hierarchischen Druck passiert?, sagt Juso-Kreisgeschäftsführer Alexander Jüdes.
Die Juso-Kreisvorsitzende Sara Zorlu erklärt: ?Die Gesamtschulen sind für uns die Keimzelle eines zukunftsweisenden Schulkonzeptes. Die im Rhein-Sieg-Kreis bestehenden und zukünftigen Gesamtschulen müssen in die Weiterentwicklung unseres Bildungssystems mit einbezogen werden. Vor allem muss hier eine Diskussion auch im Hinblick auf mögliche Gemeinschaftsschulen im Rhein-Sieg-Kreis eingeleitet werden. Da ist die Politik gefragt, ihre grundlegenden Zielvorstellungen deutlich zu machen und diese der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen, auch über den nächsten Wahltag hinaus. Das Ziel der Jusos ist hierbei eindeutig längeres gemeinsames Lernen.?
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