Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Marketing, Digitalisierung und Energiewende der Gemeinde Eitorf wurde kürzlich ein weitreichender Beschluss gefasst: Die Verwaltung empfahl dem Ausschuss eine Photovoltaikanlage auf dem Bauhof und der Feuerwehr in Eigenregie zu planen und zu betreiben. Die Anlage soll eine Leistung von etwa 370 kWp erbringen und zwischen 300.000 und 450.000 Euro kosten. Prognosen zufolge könnte die Gemeinde daraus über einen Zeitraum von 20 Jahren neben der Eigennutzung des Stroms, Gewinne zwischen 300.000 und 600.000 Euro erzielen, abhängig von der zukünftigen Entwicklung der Strompreise.
Die Entscheidung, die Anlage selbst zu betreiben, war jedoch von Diskussionen und Zweifeln geprägt. Der Eigenbetrieb erfordert personelle Ressourcen über zwei Jahrzehnte hinweg, wie Ratsmitglied Alexander Jüdes und SKB Uwe Eckardt betonten. Sie wiesen darauf hin, dass die Gemeinde zwar derzeit über zwei Klimaschutzmanagerinnen verfügt, diese aber nicht für die gesamten 20 Jahre eingeplant werden können. Seit Jahren höre man von der Verwaltung, dass keine ausreichenden Planungskapazitäten vorhanden seien. Diese Bedenken ließen bei einigen Ausschussmitgliedern Skepsis aufkommen.
Zudem wurden die laufenden Kosten von jährlich 5.000 Euro als zu niedrig eingeschätzt. SKB Werner Thiel wies darauf hin, dass das Monitoring der Anlage von Fremdfirmen teuer sei und über 20 Jahre rund 100.000 Euro kosten könnte.
Ursprünglich sollte die Anlage von der Bürgerenergie Rhein-Sieg betrieben werden. Diese hatte der Gemeinde jährliche Einnahmen von 3.700 Euro garantiert und den kompletten Service übernommen. Ein Prüfauftrag der CDU führte jedoch zu der Entscheidung, die Anlage nun in Eigenregie zu realisieren und zu betreiben, da dies langfristig höhere Gewinne verspricht.
Trotz dieser Bedenken stimmte die SPD-Vertreter dem Beschluss letztlich zu, da diese Lösung einerseits einen Vorbildcharakter hat und sich andererseits hier langfristig eine Möglichkeit ergibt, die Einnahmesituation der Gemeinde nachhaltig zu verbessern. Der Gemeinderat am 01.07. bestätigte mit den Stimmen der SPD-Fraktion den Beschluss.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Verwaltung in den nächsten 20 Jahren die personellen Kapazitäten bereitstellen kann und die Sonne in Eitorf stets kräftig scheint. Die Entscheidung für den Eigenbetrieb zeigt den Zwiespalt zwischen den potenziellen finanziellen Vorteilen und den damit verbundenen Risiken und Herausforderungen.
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