Änderung des Bebauungsplans Am Kapellenhof

Bernd Zielinski

Ein weiteres Stück des ?alten Eitorf? verabschiedet sich

Die FDP hat im Ausschuss für Planung, Umwelt und Erneuerbare Energien ? gegen die Stimmen von SPD, Grünen und CDU ? durchgesetzt, dass der bestehende Bebauungsplan ?Am Kapellenhof? geändert wird. Der bislang gültige Bebauungsplan sah vor, dass die parkähnliche Struktur des (Rest-)Grundstücks erhalten bleiben sollte. Zur Erinnerung: Der ehemals zusammenhängende Park wurde bereits durch den bestehenden Bebauungsplan erheblich verkleinert und zu großen Teilen bebaut ? jetzt soll auch der letzte zusammenhängende Rest am Kapellenhof dem Vermarktungsinteresse Einzelner geopfert werden und mit einer gegenüber dem ursprünglichen Bebauungsplan erheblich ausgeweiteten Bebauung versehen werden. Das Interesse Einzelner wurde von der Mehrheit im Ausschuss über das Gemeinwohl gestellt. Die FDP hat in dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zwar noch verschämt die Anzahl der zu bauenden Häuser reduziert, es bleibt aber dabei, dass der parkähnliche Charakter des Grundstücks endgültig verloren geht und Eitorf ein weiteres Stück seiner alten Identität mitten im Ortskern aufgeben muss. Schade!
Bernd Zielinski Bernd Zielinski, Ratsmitglied und Vertreter der SPD im Ausschuss für Planung, Umwelt und Erneuerbare Energien: ?Es ist schon merkwürdig, wenn die FDP-Fraktion im Planungsausschuss des Eitorfer Rats das ökonomische Interesse eines Einzelnen durchsetzt und damit einen bisher von allen getragenen Bebauungsplan ändern will, an dessen Gestaltung sogar der jetzige Eigentümer des Grundstücks beteiligt war! Welches Interesse hat die FDP und mit ihr die ebenfalls zustimmende BfE?? Die SPD stellt jedenfalls das Gemeininteresse grundsätzlich vor (wirtschaftliche) Einzelinteressen und trägt eine solche Klientelpolitik nicht mit. Die FDP verspielt aktuell langfristige Planungssicherheit für die Gemeinde und fordert Einzelpersonen geradezu auf, demokratisch beschlossene langfristige Planungsunterlagen nicht ernst zu nehmen ? frei nach dem Motto: ?Wer will noch mal, wer hat noch nicht??

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