SPD-Mitgliederversammlung

diskutierte am vergangenen Samstag im Alzenbacher Schützenhof über Globus-Nachfolge und Fachmarktansiedlung!

In ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag im Alzenbacher Schützenhof stand im Mittelpunkt die aktuelle Situation der künftigen Versorgung des Eitorfer Zentralortes und die Frage der Ansiedlung eines Fachmarktes im Gewerbegebiet Im Auel.

Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler: "In den letzten 10 Jahren habe ich in jeder Haushaltsrede für die SPD-Fraktion unsere Forderung nach einer Stärkung des Eitorfer Ortszentrums erhoben. Die SPD hat hierbei stets auch Vorschläge unterbreitet, die zur Attraktivitätssteigerung des Zentrums beitragen sollten. Hierzu gehörte die zumindest teilweise Sperrung des Marktplatzes in den Abendstunden und am Wochenende als Parkplatz, um den Markt wieder für diejenigen zu öffnen, für die er eigentlich da ist, nämlich die Eitorfer Bevölkerung und Besucher, die rund um den Marktplatz im Einzelhandel einkaufen wollen oder sich in der dortigen Gastronomie erholen wollen.
Gleichzeitig haben wir ebenfalls in unzähligen Anträgen und Ausschusssitzungen stets auf die Gefahr hingewiesen, dass mit einer Geschäftsansiedlung im Bereich Asbacher Strasse "Aldi", dem Einzelhandel im Zentralort und den Ansiedlungen von "Plus", "Lidl" und "Extra-Markt" im Gewerbegebiet "Im Auel" sich eine dezentrale Einkaufssituation in Eitorf entwickelt, die es auf der Basis eines Strukturgutachtens für den Gesamtort zu steuern gilt. Wir haben die Beliebigkeit, die Planlosigkeit der Entwicklung Eitorfs heftig kritisiert und eine gutachterliche Untersuchung Eitorfs gefordert, um verläßliche und attraktive Planungen für die künftige Entwicklung unseres Ortes auf den Weg bringen zu können.

All' diese Forderungen sind stets "auf taube Ohren" gestoßen. Jetzt sind wir in einer Situation, in der die Folgen nicht nur für den Eitorfer Einzelhandel sichtbar werden. In der aktuellen Diskussion werden nunmehr von interessierten Kreisen alle zu berücksichtigenden Dinge plan- und wahllos "in einen Topf" geschmissen. Die Bevölkerung Eitorfs wird hierdurch in unverantwortlicher Weise verunsichert. Zu unterscheiden ist, und dies hat die SPD-Fraktion Eitorf bereits mehrfach deutlich gemacht, die Frage nach der sog. "Globus-Nachfolge" zur weiteren Versorgung des Zentralortes, die Frage nach der Ansiedlung eines Fachmarktzentrums sowie des dort durch den Rat der Gemeinde mitzubestimmenden Fachmarktsortiments und nicht zuletzt die Frage, ob Eitorf endlich ein professionell erstelltes Gutachten zur Einzelhandelsstruktur im Gemeindegebiet erhält, das mögliche Entwicklungsstandorte für Einzelhandelsbetriebe – auch größere – aufzeigt und Vorschläge zur künftigen Entwicklung des Standortes Eitorf macht.

Zur künftigen Versorgung des Zentralortes haben – bis auf die "Grünen" – jüngst die Fraktionen übereinstimmend eine gemeinsame Erklärung abgegeben, wonach auch in Zukunft im Eitorfer Zentrum die Versorgung gesichert sein muß. Zur Frage der Ansiedlung eines Fachmarktzentrums – nach bisheriger Diskussion auf dem ehemaligen "Himmeröder-Gelände" im Gewerbegebiet "Im Auel" hat die SPD-Fraktion klar und unmißverständlich erklärt, dass dieses Vorhaben dann unterstützt wird, wenn ein professionelles Gutachten hierfür die Entscheidungsgrundlage bietet, wenn die Verträglichkeit mit dem Sortiment des innerörtlichen Einzelhandels abgewogen ist und wenn dies in eine künftige Gesamtentwicklung in diesem Bereich passt.

Die Einholung eines Gutachtens verzögert hier auch nichts, weil zwischenzeitlich planungs- und baurechtlich der Bau einer Auffahrtspindel in das Globus-Parkhaus auf den Weg gebracht werden muß, da dies zu den Forderungen des zunächst einzigen Nachfolgeinteressenten, der Fa. Petz, gehörte, die ihr Sortiment im Globus-Obergeschoss präsentieren möchte und darunter zusätzliche Parkflächen erschließen möchte. Nunmehr ist im Zuge der geführten Gespräche mit weiteren Investoren auch die Fa. Edeka als grundsätzlich interessiert in Erscheinung getreten.

Die dritte Bestrebung, unabhängig von der Entscheidung über eine Fachmarktansiedlung, ein professionelles Standortgutachten für Eitorf im geschilderten Sinne zu erhalten, ist nunmehr real auf den Weg gebracht. Hierbei listet der Gutachtenauftrag über rund 8 Seiten dezidiert die für Eitorf interessanten Fragestellungen auf. Dieses Gutachten, das zwischenzeitlich in der Sitzung des Eitorfer Hauptausschusses Anfang der Woche beauftragt worden ist, wird die Gemeinde Eitorf keinen Eurocent kosten (- und am Geld war es bisher immer gescheitert).  Von daher sind die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Diskussion "Globus-Nachfolge" und Fachmarktansiedlung als äußerst positiv zu bewerten.

Wer in Eitorf grundsätzlich gegen die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums ist, ohne zu wissen, welche Geschäfte sich dort niederlassen, handelt in Anbetracht der weggebrochenen Arbeitsplätze bei Schoeller und anderen Unternehmen unverantwortlich. Auch hier sind neue Arbeitsplätze im Spiel, über deren Schaffung man nicht einfach hinweggehen kann. Die SPD-Fraktion wird kontinuierlich über die weitere für Eitorf bedeutsame Entwicklung informieren und konsequent die notwendigen Entscheidungen treffen und begleiten. Ebenso wird sie jeden unterstützen, der sich konstruktiv dafür einsetzt, dass Eitorf insgesamt an Attraktivität gewinnt und wieder zunehmend seiner Rolle als Mittelzentrum im Siegtal – auch für Einkäufe des Umlandes – gerecht wird.

Für die von einzelnen Personen wohl nur zur persönlichen und politischen Profilierung geschürte Unruhe haben wir dagegen kein Verständnis. An Schaukämpfen, wie sie alle Tage inszeniert werden, werden wir uns, ebenso wie die große Mehrheit des Rates, nicht beteiligen."

Die Mitgliederversammlung der SPD-Eitorf hat die Fraktion in ihrer Haltung zu diesem politischen Schwerpunktthema rückhaltlos unterstützt.