Schoeller Eitorf: SPD handelt; Gespräch mit den Eigentümern bereits terminiert!

"Herr Bürgermeister: Sie sind von den Eitorfer Bürgerinnen und Bürgern nicht als Be­obachter in das Amt des Bürgermeisters gewählt worden, sondern als Handelnder für die Gemeinde. Ein Bürgermeister, der sich von seinen eigenen Parteifreunden als kleiner Dorfbürgermeister bezeichnen lässt, der ohnehin in Sachen Schoeller-Schließung nichts ausrichten kann, schwächt die Verhandlungsposition der Gemeinde und erzeugt selbst Zweifel an seiner Durchsetzungsfähigkeit und Ernsthaftigkeit seines Verhandlungswillens! Sie verhalten sich nicht wie ein Bürgermeister dieser Gemeinde, für den 110 Arbeitsplätze und die existenzielle Gefährdung ganzer Familien in Eitorf auf dem Spiel steht, sondern wie bereits im Rhein-Sieg-Anzeiger kommentiert, wie ein echter Wirtschaftsliberaler. Wir vermissen auch heute Ihre konkreten Vorschläge, was zur Rettung des Schoeller Stand­ortes Eitorf unternommen werden soll.
In einem fraktionsübergreifenden Antrag mit der CDU-Fraktion haben wir stattdessen wiederum, wie bereits nach den ersten Meldungen zur Aufgabe des Standortes Schoeller im Dezember, als wir unseren Bundestagsabge­ordenten Uwe Göllner (SPD) und Regierungspräsident Jürgen Roters (SPD) mobilisiert hatten, mit denen Sie, Herr Bürgermeister sich bis heute nicht zusammengesetzt haben, in Sachen Schoeller die Initiative übernehmen müssen und die heutige Sondersitzung beantragt, während Sie in einem offenen Brief an die IG Metall die Firma Schoeller bereits aufgegeben hatten!"
Mit diesen Worten zog SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler im mehr als überfüllten Eitorfer Ratssaal Bilanz über die bisherige inaktive Haltung von Bürgermeister Storch. Gleichzeitig legte Tendler für die SPD-Fraktion nach intensiver Diskussion der derzeitigen Lage der Schoeller Eitorf einen Sofortmaßnahmepaket vor, das sodann auch vom Rat über die Fraktionen hinweg beschlossen wurde. Der wesentliche Inhalt: Sofortige Einrichtung eines Gremiums aus Bürgermeister, Gewerkschaft IG Metall und Betriebsrat der Fa. Schoeller unter Einbeziehung von Vertretern der Fraktionen, sofortige Terminierung eines Gespräches mit der Familie Albers in der Schweiz als Eigentü­mer, sofortige Einbeziehung aller Funktionsträger wie Kreiswirtschaftsförderer, Regierungs­präsident Roters, Landesministerien und unserer Landtags- wie Bundestagsabgeordneten; sofortige Einberufung des Werksausschusses, um die technischen und finanziellen Fragen im Zusammenhang mit der Schoeller Schließung abzuklären. Der Werksausschuss, dessen Ergebnis bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt war, tagt am Mittwoch, dem 19. Januar, das Gespräch mit den Eigentümern wird am Freitag, dem 21. Januar geführt werden. Die SPD-Fraktion erklärt sich solidarisch mit allen Mitarbeitern und Familien­angehörigen der Beschäftigten bei der Firma Schoeller und wird auch aktiv den weiteren Prozess um Schoeller Eitorf begleiten.

Um sich unmittelbar vor Ort zu informieren und seine Solidarität zum Ausdruck zu bringen, war auch SPD-Landtagskandidat Manfred Lessenich aus Neunkirchen-Seelscheid zur Sondersitzung des Gemeinderates nach Eitorf gekommen. Lessenich: "Der Kontakt zu den Betroffenen und Handelnden vor Ort ist mir sehr wichtig. Im Falle "Schoeller" hätte eindeutig früher gehandelt werden müssen. Hier zeigt sich, wie wichtig ein ständiger und enger Kontakt zwischen Politik und Wirtschaft ist. Alle politisch Verantwortlichen müssen das Mögliche tun, um die Arbeitsplätze in Eitorf zu sichern. Hier heißt es, an einem Strang zu ziehen! Mit ihrer fraktionsübergreifenden Initiative hat die SPD-Eitorf hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. In der heutigen Ratssitzung ist nach meinem Eindruck wieder Aktion in das Geschehen um Schoeller gekommen."