Schluß mit der Flickschusterei der Vergangenheit:

Eitorfer Hauptausschuß fordert unabhängiges Gutachten zur künftigen Entwicklung Eitorfs im Bereich Einzelhandel und Gewerbe als professionelle Entscheidungshilfe!

Die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums im Gewerbegebiet "Im Auel" und der Erhalt des Einzelhandels und der ortsnahen Versorgung der im Innerort wohnenden Bevölkerung stand im Mittelpunkt des Interesses des Eitorfer Hauptausschusses vergangene Woche. Die Eitorfer Einzelhändler mit ihren Sprechern Christoph Schwamborn (Buchhandlung Windrose) und Peter Schneller (Schneller Moden) hatten ebenso wie Thomas Limbach (Extra Markt) Gelegenheit, in öffentlicher Sitzung ihren Standpunkt und ihre Befürchtungen zur von einem Investor überlegten Ansiedelung eines Fachmarktzentrums auf dem ehemaligen Himmeröder Gelände "Im Auel" Stellung zu beziehen.
Die Einzelhändler äußerten ihre nachvollziehbaren Befürchtungen, durch ein solches Fachmarktzentrum mit zentralem Markt und umliegenden Geschäften ihre Kundschaft und Existenz zu verlieren. In einer äußerst engagierten und sachlichen Diskussion bekundeten die Mitglieder aller Fraktionen ihr Verständnis für die Position der Einzelhändler im Innerort, verwiesen gleichzeitig aber darauf, dass die Gesamtsituation zur künftigten Fortentwicklung Eitorfs betrachtet werden muß. Für den Innerort bestehe bereits seit Jahren die Konkurrenzsituation durch die sogenannten Subcentren Asbacher Strasse (Aldi, Hermes und andere) und  "Im Auel" (Lidl, Plus, Extra), eine Konkurrenz, die bereits in der Vergangenheit zu erheblichem Leerstand  im Innerort geführt hat.

SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Tendler sprach denn auch deutliche Worte: "Bereits seit rund 10 Jahren predigt die SPD, dass der Eitorfer Innenort attraktiver gestaltet werden muss, um dort die Existenzen des Einzelhandels und die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Gerade viele ältere Menschen leben mittlerweile im Innenort, um dort zu Fuß Einkäufe erledigen zu können. Ebenso alt sind zahlreiche Anträge und Anregungen, wie die Attraktivität des Innenortes gesteigert werden kann und die Forderung, zur künftigen Gesamtentwicklung Eitorfs ein professionelles und unabhängiges Gutachten in Auftrag zu geben, damit eine vernünftige Planungsgrundlage besteht und nicht flickschusterartig Einzelentscheidungen ohne Konzept getroffen werden. Allerdings habe man bei diesen Überlegungen und der Vorhersage, der Innerort veröde, stets die Unterstützung der Einzelhändler gewünscht aber nicht erhalten. Jetzt erst, wo es brennt, sucht man das Wasser!

Für uns ist die Gesamtheit der Interessen in Eitorf zu berücksichtigen. Hierzu gehört neben der schwierigen Situation des im Innerort verbliebenen Einzelhandels, der bevorstehende Wegzug des Globus-Marktes aus dem jetzigen Gebäude und die dortigen Arbeitsplätze. Hierzu gehört die künftige Versorgung für den Innerort nach Weggang des Globus, Hierzu gehört die Unterstützung der Tochter Himmeröder, die mit immensem Einsatz versucht noch rund 30 Fahrzeuge und entsprechende Arbeitsplätze zu halten. Und nicht zuletzt gehört hierzu der Erhalt der Arbeitsplätze im Extra Markt und Umfeld. Hierzu gehört aber auch die Frage, ob der Vorländer Neubau, in den seit dem vergangenen Jahr Botex einziehen möchte, brach liegen muß, weil wir keinen weiteren Einzelhandel im Gewerbegebiet zulassen.

Um hier eine tragfähige und alle diese Interessen berücksichtigende Planung für die Zukunft Eitorfs auf den Weg bringen zu können, brauchen wir sofort ein professionelles und unabhängiges Gutachten, dessen Finanzierung die Gemeindeverwaltung zu klären hat. Die von den Einzelhändlern angesprochene Finanzierung aus Landesmitteln, die Bürgermeister Storch angeblich zugesagt hat, konnte dieser in der heutigen Sitzung nicht als gesichert bestätigen. Hier muß er sofortige Klärung herbeiführen. Wenn die Finanzierungsfrage geklärt ist, werden wir das Gutachten beauftragen, auf dessen Unabhängigkeit wir höchsten Wert legen."