In der vergangenen Woche tagten die Ausschüsse für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz sowie für Bauen und Sportstätten u.a. zum Thema Marktplatz. Die Ausschussmitglieder diskutierten ausführlich über die Entwicklung des Innenortes. Durch den Bürgerentscheid und die Verlagerung von Einzelhandel in den Außenort wurde die Gemeinde Eitorf bei der Förderung für den Marktplatz herabgestuft auf C. Das bedeutet, dass die Gemeinde im Zweifel die Kosten für die Umgestaltung des Marktplatzes selber tragen muss. Genau vor dieser Entwicklung hat die SPD-Fraktion in der Vergangenheit nachdrücklich gewarnt. “Die Diskussion um die Parkplätze hat uns nicht nur Zeit gekostet, sondern wird uns auch noch in Zukunft viel Geld kosten,” stellt Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu fest. “Es bringt auch nichts, wenn Teile der Bürgerinitiative weiterhin behaupten, dass deren Pläne nicht beachtet wurden. Das ist nach wie vor nicht korrekt. Wir müssen wieder von Null anfangen mit dem Unterschied, dass Planungskosten durch die Gemeinde getragen werden müssen. Und wir alle wissen, wie es um die Finanzen der Gemeinde steht. Das hätten wir uns sparen können.”
Die SPD-Fraktion schaut nach vorne und bringt sich in der Arbeitsgruppe “Marktplatz”, bestehend aus Vertretern aller Fraktionen und der Verwaltung, mit ihrem sachkundigen Bürger Guido Casper konstruktiv ein. Dazu gehört auch die schonungslose Wahrheit darüber, dass die Planungen ab jetzt mit einem großen finanziellen Aufwand für die Gemeinde verbunden sind.
Um eine hohe Akzeptanz der neuen Marktplatzpläne zu erreichen ist es notwendig, dass alle Marktanlieger und Eitorfer Bürger ausführlich, zeitnah und verständlich über die Ziele und Vorteile des Integrierten Handlungskonzepts informiert werden. Hierfür sollen die drei Planungsvarianten der Arbeitsgruppe als Grundlage dienen.
Überraschend war das Verhalten aus den Reihen der CDU und FDP Fraktion in Sachen Bürgerbeteiligung. Hierzu äußert sich Ausschussvorsitzender für Bauen und Sportstätten Bernd Thienel: “Es spielt keine Rolle, ob man für oder gegen Parkplätze ist. Entscheidend ist für mich als kommunaler Vertreter der Bürgerinnen und Bürger in Eitorf, dass eine transparente und offene Bürgerbeteiligung gewährleistet wird. Umso überraschender ist es, dass CDU und FDP in beiden Ausschüssen versucht haben, die Vorschläge für die Bürgerbeteiligung zu verkleinern. Auf unser Einwirken haben sich die anderen Fraktionen noch mal besonnen. Ich bin froh, dass wir am Ende des Tages einen einstimmigen Beschluss gefasst haben.”
Alle drei Planungsvarianten beinhalten eine begrünte „Fußgängerzone“ und eine zentrale „Aufenthaltsfläche“. Variante eins plant mit ca. 20 Parkplätzen, Variante zwei verzichtet auf Parkplätze, Variante drei enthält eine Bebauung an der westlichen Kante des Marktplatzes zur L86 (Blickrichtung Rathaus). Die Bebauung, zum Beispiel durch einen Glaskörper für ein Café, kann sowohl fest installiert sein oder durch eine mobile Einheit erfolgen, die bei entsprechenden Veranstaltungen demontiert werden kann. Durch die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich unterschiedliche Zufahrtsvarianten.
Die SPD-Fraktion wird sich auch in kommenden Ratssitzungen für alle drei Varianten einsetzen, um bei der Bürgerbeteiligung im Februar möglichst vielen Ideen einen (Markt-)Platz zu geben. Darüber hinaus steht die Fraktion auch weiteren Vorschlägen und neuen Planungsvarianten offen gegenüber.
Alle weiteren Gestaltungsmöglichkeiten wie die Art der Begrünung, die Aufteilung der Fläche, eine Zuwegung, ein Lichtkonzept und die Gestaltungselemente wie Sitzgelegenheiten, Kinderspielgeräte, Wasserspiele usw. werden erst durch die Bürgerbeteiligung im Detail besprochen. Auch die möglichen Nutzungskonzepte werden hier ihren Raum finden. Dabei dürfen wir die Richtlinien zur Förderung allerdings nicht außer Acht lassen.
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