Bundeskanzler Gerhard Schröder hat seinen Führungsanspruch erneuert.

Er rechnet mit einer stabilen Bundesregierung unter seiner Führung.
"Diejenigen, die einen Wechsel im Amt des Bundeskanzlers angestrebt haben, sind gescheitert", sagte der Kanzler am Sonntagabend vor begeisterten SPD-Anhängern. Die Union wolle aus einem desaströsen Wahlergebnis einen politischen Führungsanspruch für Deutschland ableiten. Das werde es aber nicht geben, betonte Schröder: "Ich fühle mich bestätigt, für unser Land dafür zu sorgen, dass es auch in den nächsten vier Jahren eine stabile Regierung unter meiner Führung geben wird." Niemand außer ihm sei in der Lage, eine stabile Regierung zu bilden", unterstrich Schröder später in der ARD. Es gehe jetzt darum, "dafür zu sorgen, dass in Deutschland Reformprozesse in Gang kommen, ohne den sozialen Zusammenhalt zu gefährden."
Der wirtschaftliche Aufschwung müsse mit ökologischer Sensibilität gepaart sein, sagte Schröder. Außerdem gehe es darum, dass dieses Deutschland in den zunehmnden internationalen Konflikten als verlässliche mittlere Macht für Frieden und Ausgleich wahrgenommen wird".

Der Kanzler will Gespräche mit anderen Parteien führen
Schröder sagte, er werde zusammen mit dem SPD-Parteivorsitzenden Franz Müntefering Gespräche mit allen Parteien über eine Regierungsbildung führen, mit Ausnahme der PDS. Das Wahlergebnis kommentierte Schröder: "Wir haben etwas erreicht, was viele der professionellen Beobachter für völlig unmöglich gehalten haben." Aus einer angeblich heillosen, defensiven Situation habe die SPD "mit Hilfe wacher Bürger das Ergebnis gewendet." Schröder weiter: "Ich bin stolz auf die Menschen in unserem Land, ich bin stolz auf eine demokratische Kultur, die bewiesen hat, dass Medienmacht und Medienmanipulation das demokratische Bewusstsein nicht erschüttert."