SPD-Konzept gegen drohenden Ärztenotstand

Folgenden Brief hat die SPD-Kreistagsfraktion an den Landrat geschickt:
„Sehr geehrter Herr Landrat,
die ambulante medizinische Versorgung der Menschen an der oberen Sieg ist jetzt bereits unzureichend, und es wird in Zukunft immer schwieriger werden, Ärzte für eine Niederlassung in dieser Region zu gewinnen. Es mangelt nicht nur an Fachärzten, auch die Betreuung durch Hausärzte droht zusammenzubrechen. Angesichts dieser bedrohlichen Situation sieht die SPD-Kreistagsfraktion eine Lösungsmöglichkeit darin, das Krankenhaus in Eitorf, eine zentrale Säule der gesundheitlichen Versorgung an der oberen Sieg, als Portal-Klinik in die ambulante Versorgung einzubeziehen. Dann könnten ambulante Leistungen im Krankenhaus erbracht und damit die ortsnahe stationäre Betreuung der Menschen sichergestellt werden. Eine gute medizinische Versorgung ist im Übrigen auch ein Faktor der Standortsicherung und der Attraktivität eines Raumes (wirtschaftlicher und demografischer Gesichtspunkt). Das Krankenhaus Eitorf deckt das gesamte Spektrum der medizinischen Versorgung ab. Sinnvoll wäre, angesichts des Alterungsprozesses der Bevölkerung – Windeck hat nach Bad Honnef den höchsten Anteil an alten Menschen einer Kommune im Rhein-Sieg-Kreis – auch die pflegerische und soziale Versorgung zu integrieren.

Dazu sind aber bauliche, technische, personelle und strukturelle Änderungen erforderlich, die der Krankenhausträger allein nicht leisten kann. Das Konjunkturpaket II sieht vor, dass die Mittel auch für die Modernisierung von Krankenhäusern und für den Ausbau von Betreuung und Pflege verwandt werden können. Der Rhein-Sieg-Kreis ist verantwortlich für die allgemeine Daseinsvorsorge, er hat auch die Verpflichtung, die gesundheitliche und pflegerische Versorgung der hier lebenden Menschen sicherzustellen. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert daher eine Anschubfinanzierung für dieses Konzept aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 2,5 Mio. Euro.

Ein Konzept für eine Portal-Klinik war seitens der Kreisverwaltung auch schon für das Krankenhaus in Rheinbach angedacht, darauf kann zurückgegriffen werden.“