Einzelvergabe stärkt örtliches Handwerk

Dr. Hugo Peeters

In der letzten Sitzung des Eitorfer Gemeinderates stimmte die SPD-Fraktion gegen den Vorschlag des Bürgermeisters Dr. Storch und seiner Verwaltung für den Neubau Feuerwehrgerätehaus/Baubetriebshof einen Generalunternehmer (GU) zu beauftragen.
Dr. Hugo Peeters Fraktionsvorsitzender Hugo Peeters warnte davor zu glauben, man könne den GU vertraglich verpflichten örtliche Handwerker zu bevorzugen. Peeters:„Wir müssen überlegen, wie wir örtliche Handwerksbetriebe im Sinne einer regionalen Wirtschaftsförderung unterstützen können und besser ins Spiel bringen.“
Schon in der Bauausschusssitzung äußerte sich die Geschäftsführerin der SPD-Fraktion Claudia Kau: „Ich möchte klarstellen, dass wir die Eitorfer Feuerwehr nach allen Kräften unterstützen und eine zügige Umsetzung der Baumaßnahme anstreben. Unsere Entscheidung für die Einzelvergabe ist eine Entscheidung für die Feuerwehr und somit im Sinne unserer Gemeinde.“ Schließlich muss die Verwaltung einen detaillierten Leistungsauftrag an einen Generalunternehmer selber erstellen. Die zusätzlichen Kosten für einen Generalunternehmer sind ca. 15 % der Bausumme. Besonders kritisch ist die Vergabe an einen GU, wenn Änderungen vorgenommen werden müssen, folglich könnte die Bausumme am Ende ausufern und das Bauvorhaben deutlich verzögert werden.
Claudia Kau Mit dem Bau des naturwissenschaftlichen Zentrums „Leonardo“ hat die Gemeinde mit der eigenen Vergabe positive Erfahrungen sammeln können. Das große Bauvorhaben „Sprung an die Sieg“ geht seiner Vollendung entgegen, somit würden personelle Kapazitäten wieder frei werden. Außerdem hat der Bürgermeister frühzeitig im Personalausschuss den Auftrag erhalten sich um personelle Verstärkung für dieses Bauvorhaben zu kümmern. Mit der von der Gemeinde vorgeschlagenen „Rundum-Sorglos-Lösung“ lassen sich keineswegs nur Vorteile realisieren. Die Risiken eines Scheiterns oder einer Verteuerung des Bauvorhabens können nicht ausgeschlossen werden. Die vermeintlich sehr erleichterte Abwicklung sowie die Vermeidung von Schnittstellenproblemen und Nachweisschwierigkeiten im Rahmen der Gewährleistung sind risikoreich.

Die SPD Fraktion ist davon überzeugt, dass das wirtschaftlich beste Ergebnis erzielt werden kann, wenn die Gemeinde mit einem versierten Architekten zusammenarbeitet. Das Argument, dass eine Einzelvergabe zu zeitlichen Verzögerungen führen könnte, nimmt die SPD-Fraktion so nicht hin. Eine indirekte Androhung einer zeitlichen Verzögerung bewertet die SPD als Arbeitsverweigerung. Eine zeitliche Garantie würde jedenfalls kein Generalunternehmer unterschreiben.
Überrascht zeigt sich die SPD-Fraktion vom Abstimmungsverhalten der CDU-Fraktion, die erst kürzlich im Bauausschuss gegen eine Einzelvergabe gestimmt hat und ihre Meinung kurzerhand geändert hat. Neue Argumente, die für eine Einzelvergabe sprechen könnten, war den Redebeiträgen nicht zu entnehmen.

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