Im Ausschuss für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz stand diese Woche erneut das Radverkehrskonzept auf der Tagesordnung. Vor fünf Jahren hatte die SPD-Fraktion dieses Konzept beantragt, erarbeitet mit dem ADFC und dem Klimatreff. Über 60 Maßnahmen sollten das Radfahren in Eitorf sicherer machen. Doch umgesetzt wurde so gut wie nichts. Radfahrerinnen und Radfahrer warten weiter auf Radwege, Schutzstreifen und sichere Kreuzungen – Eltern fahren ihre Kinder aus Angst mit dem Auto, ältere Menschen verzichten ganz aufs Rad.

Besonders ärgerlich: In der aktuellen Ausschussvorlage heißt es, das Konzept sei „auf einem guten Weg“. Als Belege führt die Verwaltung aber lediglich an, dass ein Papierkorb an der Bahnhofsrückseite versetzt und ein Rasenkantenstein an der Feuerwehr entfernt wurde. Das ist Symbolpolitik – mehr nicht. „Das kann man nicht Fortschritt nennen“, kritisiert unser Sachkundiger Bürger Uwe Eckardt. Die einzigen spürbaren Verbesserungen sind Radwege an Landstraßen und Piktogramme auf der L86 – Maßnahmen, die vom Kreis stammen und mit dem Konzept der Gemeinde nichts zu tun haben. Wer so etwas als Umsetzung verkauft, verschleiert den Stillstand.
Noch absurder wird es bei der Selbstdarstellung: In seiner Wahlbroschüre verkündet der Bürgermeister, Radwege und Schutzstreifen würden „gerade umgesetzt“. In Wahrheit sieht man davon in Eitorf nichts. Und als „Erfolg“ verkauft er, dass Eitorf im ADFC-Fahrradklimatest vom letzten auf den viertletzten Platz geklettert ist – als würde man sich dafür feiern, nicht mehr Letzter, sondern Vorletzter zu sein. Die Menschen in Eitorf wissen: wirkliche Verbesserungen sehen anders aus. Wir meinen: Eitorf braucht Taten, keine Beschönigungen.