Veränderungssperre für das Krewel-Gelände nicht einfach durchwinken

Einladung zur Ausschussitzung

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz stellte Ratsmitglied Dietmar Tendler im Namen der SPD-Fraktion einen Geschäftsordnungsantrag zur Absetzung eines kritischen Tagesordnungspunktes. Hintergrund war die kurzfristig eingebrachte Idee der Verwaltung, auf das sogenannte Krewel-Gelände eine Veränderungssperre zu verhängen. Der Absetzung stimmten schließlich mehrheitlich die Ausschussmitglieder zu.

Dietmar Tendler
Dietmar Tendler

„Bevor eine Verwaltung mit dem Gedanken spielt, sich durch eine Veränderungssperre ein Vorkaufsrecht zu sichern, muss sie sich im Klaren darüber sein, was das finanziell für eine Gemeinde wie Eitorf bedeutet“, erklärte Dietmar Tendler im Ausschuss. „Ein potenzieller Investor, der Arbeitsplätze schaffen und das Gelände sinnvoll nutzen will, sollte Vorrang haben – und nicht eine überhastete Maßnahme der Verwaltung, die einer Abschreckung gleichkommt.“

Der Gebäudekomplex, der nach dem Auszug des Unternehmens Krewel-Meuselbach zum Verkauf steht, bietet nach Ansicht der SPD-Fraktion großes Potenzial für eine wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung. Der Vorschlag der Verwaltung, dieses Gelände durch eine Veränderungssperre faktisch zu blockieren, wurde von der Fraktion daher als voreilig und nicht im Sinne einer nachhaltigen Ortsentwicklung bewertet.

Sara Zorlu
Sara Zorlu

Auch Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu äußerte sich kritisch zur Vorgehensweise: „Die Richtung, die der Bürgermeister hier vehement anstrebt, geht über die realen Möglichkeiten unserer Gemeinde hinaus. Wir haben wichtige und teure Projekte vor der Brust – die Marktplatzumgestaltung, die Sanierung unserer Sportstätten, den Ausbau von Kita-Plätzen, um nur einige zu nennen. Es ist aus unserer Sicht nicht zu verantworten, gleichzeitig auch noch einen strategischen Grundstücks- und Immobilienkauf dieser Dimension in Betracht zu ziehen, ohne die langfristigen finanziellen Konsequenzen offen und transparent zu diskutieren.“

Die SPD-Fraktion betont, dass sie einer strategischen Entwicklung des kompletten Areals offen gegenübersteht – allerdings auf Basis einer fundierten Abwägung aller Möglichkeiten, unter Einbeziehung potenzieller Investoren und unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen Spielräume der Gemeinde.
„Wir stehen für eine Stadtentwicklung mit Augenmaß. Investoren, die Arbeitsplätze schaffen und unsere Gemeinde stärken, dürfen nicht durch vorschnelle Beschlüsse abgeschreckt werden“, so Dietmar Tendler abschließend.